Junge Union und CDU fordern: Besuchspflicht der KZ-Gedenkstätte für Mannheimer Schüler

1060 polnische Zwangsarbeiter – zusammengepfercht in 16 Klassenräume. Harte Arbeit, unzureichende Ernährung, mangelnde Hygiene. So sah der Alltag der rund tausend KZ-Häftlinge aus. In einer Grundschule, mitten innerhalb eines Mannheimer Vororts. Umgeben von Wohnhäusern befand sich in Mannheim-Sandhofen – in der heutigen Gustav-Wiederkehr-Grundschule – eine Außenstelle des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof. Anlässlich des diesjährigen Holocaustgedenktags organisierte die Junge Union Mannheim einen Besuch der Gedenkstätte, an dem zahlreiche Mitglieder der JU und der CDU teilnahmen.

„Wir wollten der traurigen Geschichte des Holocaust in unserer Heimat auf die Spur gehen“, so der Kreisvorsitzende der Jungen Union Mannheim, Lennart Christ. „Viele unserer Mitglieder hatten bisher noch nicht die Möglichkeit, die Gedenkstätte zu besuchen. Auch nicht im Rahmen des Geschichtsunterrichts“, so Christ weiter. „Dabei ist der Besuch der KZ-Gedenkstätte enorm wichtig, um die Geschichte der eigenen Heimat kennenzulernen“, so Christ.

„Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass solche Gräueltaten nie mehr auf unserem Boden passieren dürfen“, so der Kreisvorsitzende der CDU, Christian Hötting. „Hierfür müssen wir regelmäßig der Taten gedenken und unsere Lehren daraus ziehen“. „Die zahlreichen ehrenamtlichen Guides der KZ-Gedenkstätte leisten folglich einen großartigen Dienst für unsere Gesellschaft, indem sie die Besuchergruppen durch die Gedenkstätte führen und für Fragen zur Verfügung stehen“, so Hötting weiter.

„Für uns ist klar, dass der Besuch der KZ-Gedenkstätte eine eindrucksvolle und wertvolle Erfahrung für jeden Mannheimer und jede Mannheimerin ist“, so die Vorsitzenden Christ und Hötting gemeinsam. „Wir fordern deshalb die Stadt Mannheim dazu auf, gemeinsam mit den weiterführenden Schulen aus Mannheim eine Besuchspflicht der KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen für alle Mannheimer Schülerinnen und Schüler ins Leben zu rufen. Etwa durch ein freiwilliges Agreement der Schulen, in welchem die Stadt als Vermittler auftritt“, so Christ und Hötting weiter. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass die Gemeinderatsfraktion der CDU unseren Vorschlag aufgreift und die Stadtverwaltung darum bittet, die Möglichkeiten zur Umsetzung einer entsprechenden Besuchspflicht zu prüfen“, so Christ und Hötting anschließend.