EAK sorgt sich um die Entwicklung in den Stadtteilen nach der Aufgabe von Kirchengebäuden als Gotteshäuser

Der Evangelische Arbeitskreis der CDU Mannheim hat sich intensiv mit den Schließungsplänen von Kirchen und Gemeindehäusern der Evangelischen Kirche in Mannheim befasst. Nach einem Beschluss der Stadtsynode der Evangelischen Kirche Mannheim aus dem Jahr 2022 werden von den bestehenden 32 Kirchen mittelfristig lediglich 12 Kirchen übrigbleiben. Die restlichen 20 Kirchen werden geschlossen werden. Und mit ihnen auch häufig die dazu gehörigen Gemeindehäuser. Der EAK der CDU sorgt sich um die Auswirkungen dieser umfangreichen Kirchenschließungen im gesamten Stadtgebiet. Auch die katholische Kirche wird aller Voraussicht nach zahlreiche Kirchen schließen. Hier stehen die entsprechenden Entscheidungen allerdings noch aus.

Für uns als EAK ist es sehr wichtig, dass Kirchengebäude nicht nur geschlossen werden, sondern jeweils ein klares und realisierbares Nachnutzungskonzept für diese Gebäude vorliegt. Inakzeptabel ist für uns, dass aufgegebene Kirchengebäude sich selbst überlassen werden würden und somit die Gefahr besteht, zu sog. lost places mitten in den Stadtteilen zu werden.

Im Ergebnis werden diese Kirchenschließungen dazu führen, dass zahlreiche Kirchen nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden, sondern einer anderen Nutzung zugeführt werden müssen bzw. abgerissen werden. Fast jeder Stadtteil wird davon betroffen sein. Dies kann dazu führen, dass es in einigen Stadtteilen überhaupt keine für Gottesdienste genutzten Kirchengebäude mehr gibt und es auch die von vielen Vereinen und Gruppen mitgenutzten Gemeindehäuser nicht mehr geben wird.

Obgleich wir Verständnis dafür haben, dass aufgrund der deutlich zurückgegangenen Mitgliederzahl der beiden großen christlichen Kirchen Kirchenschließungen wohl unumgänglich sind, sorgt uns sehr, was mit den Kirchengebäuden künftig geschehen wird. Kirchengebäude sind markante Landmarken in unserer Stadt und befinden sich häufig in einer hervorgehobenen Lage in den Stadtteilen.

„Wir fordern die evangelische und die katholische Kirche auf, sich bei den Kirchenschließungen eng miteinander abzustimmen und gemeinsam mit der Stadtverwaltung zukunftsfähige und für die jeweiligen Stadtteilbelange sinnvolle Nachnutzungskonzeption für jede einzelne abgängige Kirche zu entwickeln. Wir setzen dabei auf eine weitere Vertiefung der Ökumene der beiden christlichen Kirchen und gehen davon aus, dass die Kirchen als Eigentümer dieser herausragenden Immobilien ihrer Verantwortung für die Entwicklung in den Stadtteilen gerecht werden“, so der EAK-Vorsitzende Steffen Ratzel.

Mit Interesse werden wir auch verfolgen, welche Nachnutzungen für Kirchengebäude möglich sind, die unter Denkmalschutz stehen. Hier wird es besonderer Kreativität bedürfen, um etwas Passendes und Geeignetes zu finden. Sollte sich hier zeigen, dass sinnvolle Nutzungen wegen des Denkmalschutzes kaum realisierbar sind, fordern wir die Verantwortlichen auf, in Gespräche mit den Denkmalschutzbehörden einzutreten, um verträgliche Nachnutzungen in Absprache mit den Denkmalschutzbehörden zu ermöglichen. Eine künftige Nichtnutzung aufgrund der engen Vorgaben des Denkmalschutzes halten wir nicht für akzeptabel.

„Der EAK hält es zudem für elementar, dass mindestens ein Gemeindezentrum pro Stadtteil, in welcher Trägerschaft auch immer, erhalten bleibt. Gerade angesichts der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen ist es wichtig, dass es in jedem Stadtteil eine Begegnungsstätte gibt, die für die Menschen und die Vereine nutzbar ist. Hier sehen wir auch die Stadt Mannheim in der Pflicht, Sorge dafür zu tragen, dass das Vereinsleben in jedem Stadtteil auch künftig noch gepflegt werden kann. Gerade die kirchlich getragenen Gemeindehäuser waren und sind wichtige Säulen unseres gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Eine Schließung dieser Gemeindehäuser ohne adäquaten Ersatz wäre ein Tiefschlag für bürgerschaftliches Engagement und das Vereinsleben in den Stadtteilen, insbesondere nachdem in den vergangenen Jahren immer mehr Restaurants mit Nebenräumen geschlossen worden sind“, so Steffen Ratzel abschließend.